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Club-Story: Ex-Sparr – „Wir müssen nüchtern ein Konzept ent-wickeln, das Besoffene gut finden“

Das Ex-Sparr ist zurück: Nachdem der Inhaber, DJ und Schmuckdesigner Reno Machule seine Türen am Berg 4 schließen musste, geht die Party nun in der Friedrichstraße 9 weiter. Von Kiosks eingekesselt, werden immer mehr gastronomische Betriebe durch das „Cornern“ in die Knie gezwungen, denn statt sich am Tresen auf ein Bier zu treffen, werden Gehwege belagert und flaschenweise Billig-Alkohol in kleinen Läden gekauft. Anfang des Jahres schlossen sich Anwohner und Wirte zusammen, um gegen das Club-Sterben zu demonstrieren.

Timi, die gute Seele des Ex-Sparr, spricht offen und mit neuen Ansätzen über das Thema: „Ich liebe hier alle Gastronomen, aber ich finde es wirklich peinlich auf so eine Demo zu gehen, wenn ich hier jahrelang etabliert bin und es nicht schaffe, weil ich mir wegen meines Reichtums über Jahre keine Gedanken machen musste, wie ich die Leute rein kriege“. Statt sich auf die Suche nach Sündenböcke zu begeben, sieht sie den Trend als Aufforderung, die neuen Bedürfnisse anzunehmen und das Angebot anzupassen. „Wenn die Leute nur reinkommen, um auf Toilette zu gehen, dann muss ich doch ein Angebot kreieren. Wenn ich es nicht schaffe, sie von meiner Türschwelle in meinen Laden zu kriegen, dann habe ich in meinem eigenen Laden nichts verloren“.

Reno hat sich in Thailand von einem Konzept inspirieren lassen, das vielversprechend klingt: Das „Einhorn-Programm“ bietet einen halben Liter Longdrink Eimer für 10€ an, denn das bedient die Wünsche der Gäste und „versteht jeder auch noch hacke“, so Timi. Wenn man bei gleichem Angebot eine coole Atmosphäre mit Dach überm Kopf und Musik hat, so die Idee, macht es das Cornern unnötig. Daher geht der Club noch einen Schritt weiter und verkauft seit neustem auch Süßigkeiten an der Tiki-Kiosk-Bar im 2. Stock, um die Party Nächte je nach Geschmack perfekt zu versüßen.

Dass sich die Anzahl der kleinen Nimm-mit-Läden in den letzten 10 Jahren fast verfünffacht hat, ist vielen Betreibern ein Dorn im Auge. „Dann können wir uns auch darüber unterhalten, dass irgendwelche Discounter potentiellen Strip-Lokalen die Locations wegnehmen. Ich möchte Huren auf den Straßen von St. Pauli sehen und ich möchte, dass überall gefickt wird von A bis Z“. Leben und leben lassen – das ist der Kiez und wer den Zeitgeist am besten reflektiert, kriegt das größte Stück vom Kuchen. Seinen grundsätzlichen Spirit behält das Ex-Sparr: Stamm-DJ Fred Martin legt ein buntes Spektrum von Rock bis Electro auf und es kann – nun auf 120 qm über 2 Etagen – gekickert und gedartet werden. Und Dank der super Seku, wurde hier noch keinem Gast etwas geklaut.

www.ex-sparr.de

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