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Müll-Misere in Stapelfeld

In unmittelbarer Nähe zum 40 Jahre alten Müllheizkraftwerk plant der Betreiber eine neue Abfall- und Klärschlammverbrennungsanlage. Die Bürger sind in Sorge um ihre Gesundheit und Umwelt.

Laut Recherchen der Organisationen BIG! Stapelfeld e.V. und Das bessere Müllkonzept S-H e.V. plant Energy from Waste (EEW) auf dem Gelände am Ahrensburger Weg jährlich rund 500.000 Tonnen Siedlungs- und Gewerbeabfall sowie Klärschlamm zu verbrennen. Müllentsorgung muss sein. Jedoch sollten besonders umliegende Anwohner bestmögliche Vorkehrungen diesbezüglich erwarten dürfen, damit so wenig Schadstoffe wie möglich in die Umwelt gelangen. Anscheinend möchte der Betreiber beim Bau der für 2022 geplanten Anlagen in Stapelfeld jedoch nicht den sofort anzuwendenden und rechtsgültigen Durchführungsbeschluss
(EU-Amtsblatt Az: C(2019) 7987) zur bestverfügbaren Technik (BVT) berücksichtigen. Vielmehr seien für Energy from Waste die derzeit gültigen gesetzlichen Grenzwerte maßgebend. Dabei halten Experten wie Hermann Kruse (Universität Kiel) u. a. den Ausstoß von Stickstoffdioxid, Arsen, Nanopartikeln und Stäuben für gefährlich.

Ausschöpfung des Toleranzwertes für Arsen?

Außerdem bemängelt der Toxikologe, dass nach der angewendeten Grundlage – der Technischen Anleitung zur Reinhaltung der Luft (TA Luft) – nur Feinstaub (PM 10) und nicht der kleinere Feinststaub (PM 2.5) gemessen wird. Letzterer ist über die Lunge ein Transportvehikel von Gift in menschliches Blut und Gewebe. Darauf möchte der Betreiber EEW scheinbar keine Rücksicht nehmen. Eine solche Entscheidung würde besonders auch die jüngeren Anwohner betreffen, denn der Betrieb beider Verbrennungsanlagen könnte über die Dauer der nächsten 40 Jahre stattfinden.

Kein Rückbau der alten Anlagen geplant?

Darüber hinaus soll es für Energy from Waste derzeit keine Verpflichtung zum (kostenintensiven) Rückbau der alten Müllverbrennungsanlage geben. Auch die Neuanlagen sollen offenbar nicht mit einer Rückbauverpflichtung belegt werden. So würden zukünftig zwei Schornsteine (z. T. bis zu 110 m hoch) das örtliche Landschaftsbild prägen. Was außerdem stutzig macht: Ein Parallelbetrieb der alten und der neuen Müllverbrennungsanlage ist zwar laut EEW für nicht mehr als 21 Wochen vorgesehen, die Genehmigung für den Neubau soll jedoch keine zeitlichen Beschränkungen für einen parallelen Betrieb enthalten.

Wirtschaftliche Interessen im Vordergrund?

Der derzeitige Betreiber der MVA Stapelfeld ist die chinesische Beijing Enterprice Holding Ldt. Ein staatlich gelenkter Wirtschaftskonzern mit Sitz in Peking. Hamburger und Stormarner Bürger sind besorgt, dass die Anlagen in ihrer Heimat nach den wirtschaftlichen Interessen eines privaten Investors betrieben werden. Dem wollen die Initiativen BIG! Stapelfeld e.V., Das bessere Müllkonzept S-H e.V. oder die BUND Kreisgruppe Stormarn nicht tatenlos zusehen.

Rund 600 schriftlich vorgebrachte Einwendungen

Der Erörterungstermin im Dezember 2019 in Großhansdorf gestaltete sich leider wenig bürgerfreundlich. Viele berufstätige Einwender hatten sich freigenommen, um die ihnen wichtigen Themen zum Schutz der Gesundheit und Umwelt anzuhören. Doch die Tagesordnung wurde im Laufe der Veranstaltung mehrfach geändert. So wurden mehrere Themenbereiche gar nicht behandelt, oder – wie es den Eindruck erweckte – zu Gunsten der EEW-Gutachter vorgezogen. Diverse Anwesende äußerten immer wieder ihre Bedenken gegen die Verfahrensleitung des Landesumweltamtes, die eher im Sinne des chinesischen Antragstellers zu agieren schien.

Mülltourismus aus anderen Herkunftsgebieten?

Beim Bau der geplanten Energy from Waste Anlagen in Stapelfeld sollen Überkapazitäten mehrerer zehntausend Tonnen vorgesehen sein, die nur durch Mülltourismus aus anderen Regionen ausgelastet werden könnten. Abgesehen vom wenig ökologischen Faktor der Klärschlamm-Transporte über hunderte Kilometer, erscheint vielen Einwendern der Betrieb einer solchen Anlage an diesem Standort als nicht notwendig. In der Region Hamburg sollen aktuell acht weitere Klärschlammverbrennungs- sowie ein Ausbau der VERA-Anlage am Köhlbranddeich für ca. 100.000 Tonnen Klärschlamm geplant sein.

Es bleibt zu hoffen, dass sich noch eine saubere Lösung für die Müll-Misere im schönen Stapelfeld findet …

Quellen & Fotos: BIG! Stapelfeld e.V., Das bessere Müllkonzept S-H e.V., BUND Kreisgruppe Stormarn

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