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Pohlmann: FOKUSSIEREN UND LOSLASSEN

Lebensnah und ungefiltert entwirft Ingo Pohlmann (48) mit seiner neuen Platte „falschgoldrichtig“ ein Spiegelbild seiner Selbst. Dazu kehrte der Poet mit der Akustik-Gitarre ins H.O.M.E. Studio zurück – den Ort, an dem er vor rund 15 Jahren seine erste Platte aufgenommen hat. Hier berichtet er OXMOX exklusiv, wie Musik zu seinem Anker in dunklen Zeiten wird.

Neues Album – Welcher Song bedeutet dir am meisten?

Eine der Geschichten „In Deinen Schuhen“ handelt von dem Tod meines Bruders, der vor 23 Jahren gestorben ist. Da habe ich nie drüber geschrieben, weil ich irgendwie Skrupel hatte. Du machst mit Musik auch immer Business, verdienst auch Geld damit und mit dem Tod deines Bruders Geld zu verdienen ist schwierig. Ich habe das mal in dem Song „Für Dich“ erwähnt. Da gibt’s die Textzeile „Du wirst am See auf mich warten, wie es die Löwenbrüder taten“. Das ist ein Hint auf Astrid Lindgrens „Gebrüder Löwenherz“, das hat aber keiner mitgekriegt.

Pohlmann: FOKUSSIEREN UND LOSLASSEN

Haben deine Eltern das Lied schon gehört?

Ja. Meine Mutter sagt, dass kann sie nur ein Mal hören. „Bis ich es das zweite Mal höre, dauert es noch etwas, aber es ist traumhaft schön geworden“. Das Schöne an dem Lied ist, dass es Energie hat. Es ist keine Heulballade. Das habe ich dem Produzenten zu verdanken, Philipp Schwär (Milliarden, Fynn Kliemann) Er hat mir das Layout gezeigt und ich fand‘s sooo scheiße (lacht). Aus Respekt habe ich es eingesungen und während ich es gesungen habe, habe ich so angefangen zu flennen. Es hat so Spaß gemacht, das zu singen, weil das Lied der Heulboje des Textes so positiv und glaubwürdig entgegenwirkt, dass ich gesagt habe „Super, genauso muss es sein“. „Hab ich doch gleich gesagt“, sagte Philipp (lacht). Ich hab einfach gemerkt, dass man es schaffen kann, auf künstlerischer Ebene ein Zuhause für die Trauer zu schaffen und das ist immer ein Ventil. Selbst wenn man sich das nur einbildet. Wenn sich auch alles im Nichts auflöst und im Sternenstaub wiedergeboren wird ohne auch nur einen Fetzen des Bewusstseins.

Glaubst du daran?

Ich weiß es nicht. Ich finde übers Nichts nachzudenken genauso spannend wie über die Möglichkeit eines weitergehenden Bewusstseins. Es gibt sehr genaue Vorstellungen vom Jenseits. Da bin ich dann raus.

Wie viel aus deinem privaten Leben enthält das Album?

Auf der Platte wird auch das Ende der Beziehung erwähnt – mit Kind. Besonders bei diesem Album glaube ich, dass Menschen sich darin wiederfinden. Mein Mädel und ich verstehen uns gut. Wir haben uns gut verabschiedet und wir lieben beide unsere Tochter abgöttisch. Über diese Liebe gibt’s auch immer Respekt und Verbindung.

Wie gehst Du mit der Krise um?

Ich bin Musiker, ich hab keine Gigs mehr, ich hab 4 Hörstürze hinter mir und hab nen Tinnitus. 3 Hörstürze im letzten halben Jahr. Bei mir ist nur wichtig, darüber reden zu können, warum ich die Dinge tue. Selbst wenn‘s solche Home Stories sind, die extrem privat sind, wie auf dieser Platte. Wir haben eben alle so unsere kleinen Problemchen und ich schreibe auch sehr viel drüber. „Train yourself to let go“. Wie man Probleme für sich lösen kann auf einer psychischen Ebene. Aber davor bist du deswegen ja nicht bewahrt. „All the wisdom can`t change the pain“.

 ((Beitragsbild Credit: Benedikt Schnermann)

@dorota__music hat ihren Song "place to be" gerade live auf dem Osterstraßenfest zum besten gegeben. Gebt ihr ein Like, denn sie gehört auf die ganz großen Bühnen. Noch spielt sie ein Set mit Cover Songs mit ihrer Band @dory.and.the.guys .
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