Unser Freund Thomas war wiedermal für uns unterwegs. Diesmal bei den großartigen Jungs von RAUHBEIN. Alle Fotos sind auch von Thomas aka bandfisch.tv geschossen worden. Lest hier seinen Bericht:
„Mit einem Augenzwinkern und genau der richtigen Portion Selbstironie nahm Rauhbein sein eigenes Schicksal schon immer aufs Korn. Da steht dieser harte Hund, den das Leben im Wrestling-Match geformt hat – mit Rippen, die schon das ein oder andere Broken-Heart-Tattoo abgekriegt haben, und einem Herz, das trotz aller Schrammen noch immer im Takt der Liebe pumpt. Henry M. Rauhbein – Mastermind, Frontmann und inoffizieller Irish-Pub-Philosoph – singt nicht einfach nur von Lust und Leid, er fegt sie mit einem knallharten Riff vom Blatt wie Bierdeckel von der Kneipentheke.

Die Musik von RAUHBEIN? Ein Drahtseilakt zwischen Whisky-wärmender Romantik und verzerrtem Rock-Donnerschlag. Da zerren laute Drums und brüllende Gitarren an deinen Nerven, während plötzlich ein Akkordeon ein melancholisches Zwischenspiel anstimmt, das direkt unter die Gürtellinie geht. Streicher huschen ab und dann vorbei wie Spukgestalten auf einem schottischen Friedhof – und mittendrin Henrys Stimme. Die klingt mal wie Single-Malt-Gold im Glas, mal wie gesplitterte Eichenbretter im Sturm, und immer so geerdet, als hätte sie jeden Schluck Regenwasser und jeden Kratzer des Lebens getrunken.

Und live? RAUHBEIN zog mit Runde 1 ihrer Adrenalin Tour (nach dem Festival Sommer folgt im Herbst dann Runde 2) durch die Clubs und wir waren in der sehr gut gefüllten Hamburger Markthalle dabei.
Gleich der Opener „Rauhbein“ zeigte, heute wird’s dreckig, ehrlich – und verdammt laut. Henry, langer Bart, Haltung wie ein keltischer Kämpfer nach durchzechter Nacht und eine Stimme, die wie Sandpapier übers Herz fährt. Mit seinem Pub-Folk, der nach Torffeuer und viel Schweiß klingt, dauert es nicht lange bis zu den ersten Crowdsurfern über den Köpfen der Menge. . Weitere Songs wie „Adrenalin“, „Die laute und schnelle Musikkapelle“, „Am Arsch vorbei“ oder „Auf die Freundschaft“ werden zu kollektiven Selbsthilfegruppen mit Pogo-Elementen und sorgen für einen umjubelten Abriss mit Seele. Den Hamburgern gefällt es und sie bedanken sich dauerhaft mit ungezügeltem Mitgrölen. Das ist mal eine Vollbremsung direkt ins Herz. Und danach willst du sowieso gleich noch ’ne Runde. Und die kam dann mit den Zugaben „Herz eines Kriegers“, „Fass voller Whisky“ und „Steh wieder auf“ – dies war dann wirklich die letzte Umarmung gefühlt um halb vier morgens am Tresen.
RAUHBEIN servierte in Hamburg eine Show als irisch-deutsches Volksfest auf Speed. Mit verzerrten Riffs und bittersüßen Melodien, während Gitarrensolos zünden wie Bengalos im Nebel – und Henry? Der zündet selbst die Afterburner: Er trinkt Bier, er schreit, er erzählt Anekdoten von verbotenen Küssen und von Ex-Affären, die er besser gelassen hätte. Kein Halbgares, kein Weichspüler – hier wird mit Volldampf geliebt, gelitten und abgefeiert. Es war wie ein Ritt auf einem betrunkenen Pferd durch einen irischen Sturm – wild, ehrlich, ungestüm und am Ende irgendwie auch heilsam. Wer nicht dabei war … tja, Pech gehabt.“
Die Galerie mit unserer Bilderauswahl findet ihr hier.
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