LEGALIZE IT!
Fragen, Fakten & Argumente
Mehr als vier Millionen Deutsche konsumieren Cannabis. Nur ein kleiner Teil hat Probleme mit seinem Konsum. Dennoch wird Hanf von manchen Politikern als Teufelszeug bezeichnet und in die Verfolgung seiner Konsumenten jedes Jahr ein Milliardenbetrag investiert. Die Zukunft von morgen kann nicht mit den Fehlern von gestern gelingen!
Ist Cannabis gefährlich?
Das Bundesverfassungsgericht hat in einer Entscheidung von 1994 „das Suchtpotential der Cannabisprodukte als sehr gering eingestuft“ (BVerfG 9.3.1994). Die Hypothese von Cannabis als Einstiegsdroge wird heute von der Wissenschaft als Mythos abgelehnt. Natürlich ist das Rauchen nicht völlig risikolos. Übertriebener Konsum kann zu Atemwegsproblemen oder Schwierigkeiten bei der Bewältigung des Alltags führen. In sehr seltenen Fällen kann Cannabis eine latent vorhandene Psychose auslösen. Zahlreiche Studien belegen jedoch, dass Cannabis wesentlich weniger schädlich ist als Alkohol und Tabak. Diese legalen Volksdrogen greifen im Gegensatz zu Hanf zahlreiche Organe an und fordern nach offiziellen Angaben jedes Jahr zusammen weit über 100.000 Todesopfer in Deutschland. Dagegen ist kein einziger Cannabistoter dokumentiert. Cannabis wird zunehmend in der Medizin eingesetzt. Es ist bei vielen Krankheiten eine wirksame Alternative zu Pharmaprodukten, auch weil die Risiken und Nebenwirkungen vergleichsweise gering sind. Aus medizinischer Sicht ist das Cannabisverbot nicht zu rechtfertigen.
Schreckgespenst „hochpotentes Cannabis“
Das neueste Schreckgespenst, das durch die Medien geistert und die Menschen verunsichert, ist das von neuartigem hochpotentem oder gar „genmanipuliertem“ Gras. Dabei wird übersehen, dass es schon vor über 25 Jahren vor allem den Niederländern gelungen ist, durch „Indoor-Anbau“ und optimierte Zuchtbedingungen stärkere Sorten zu züchten. Mit „Skunk“ und „Superskunk“ etc. gab es einen signifikanten Anstieg der THC-Gehalte. Heute ist das nicht so eindeutig wie von Medien und Experten behauptet. So geht das BKA davon aus, dass es in den letzten Jahren zwar Funde mit hohem THC-Gehalt gab, aber kein allgemeiner Anstieg zu verzeichnen ist. Die europäische Drogenbeobachtungsstelle (EMCDDA) ist zu dem Ergebnis gelangt, dass „keine Hinweise auf einen bedeutenden Anstieg des Wirkstoffgehalts“ in den europäischen Cannabismärkten vorliegen. Hinzu kommt: Ein hoher THC-Gehalt ist an sich kein Problem, solange der Konsument weiß, was er konsumiert und sich entsprechend in seinem Konsumverhalten darauf einstellen kann. Das Verbot verhindert eine wünschenswerte Qualitätskontrolle.
Drogenfreie Gesellschaft?
„Legal“ oder „illegal“ war eine Entscheidung der sogenannten Opiumkonferenzen, die im Wesentlichen aus machtpolitischem Kalkül getroffen wurde, rational ist sie nicht nachvollziehbar. Wir meinen, eine drogenfreie Gesellschaft ist weder realistisch noch wünschenswert. Aus freiheitlichen und demokratischen Gründen sollte jeder für sich selbst entscheiden dürfen, ob und welche Drogen er konsumieren möchte. Die Risiken und Probleme, die der Konsum von Hanf oder anderer Drogen mit sich bringen kann, bestehen unter legalen wie illegalen Bedingungen. Sie hängen von verschiedenen Faktoren ab: der Art der Droge, dem Konsumverhalten und dem sozialen Umfeld. Durch ein Verbot kommen weitere Probleme hinzu: Für den Konsumenten bedeutet es, sich in ein kriminelles Milieu zu begeben, keine Informationen über die Qualität der Drogen zu haben und kriminalisiert zu werden. Für die Gesellschaft bedeutet das Verbot vor allem mehr Kriminalität und somit hohe Kosten bei Polizei und Justiz.
Unter den Bedingungen des Schwarzmarktes scheren sich viele Händler nicht um die Qualität des Cannabis, noch interessieren sie sich für das Alter des Käufers oder dessen Konsumgewohnheiten. Konsum wird immer mit problematischem Konsum (Missbrauch) gleichgesetzt. Ziel sollte vielmehr die Erziehung zur Drogenmündigkeit sein, die den Menschen befähigt, bewusst und selbstbestimmt mit Cannabis umzugehen.
Vorteile einer Legalisierung
Eine Legalisierung von Cannabis würde die Risiken und Probleme, die die Substanz mit sich bringt, nicht beseitigen! Sie würde aber die Möglichkeit schaffen, mit ihnen offen umzugehen.
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Konsumenten könnten sich über die Qualität und den Wirkstoffgehalt informieren. Konsumenten wären vor teilweise höchst gesundheitsgefährdenden Streckmitteln und Verunreinigungen im Cannabis geschützt. Dem Schwarzmarkt wäre der Boden entzogen.
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Jugendschutz könnte wirksamer greifen, wenn Cannabis nur unter geregelten Umständen verkauft werden dürfte.
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Soziale Kontrolle wäre ebenso möglich wie das soziale Erlernen ungefährlicher Konsummuster.
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Niemand wäre gezwungen, seinen (Problem-)Konsum zu verheimlichen. Problematischer Konsum könnte schneller erkannt werden und entsprechende Hilfsangebote könnten besser greifen.
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Der Staat könnte Steuern einnehmen, legale Arbeitsplätze entstünden und hohe prohibitionsbedingte Kosten bei Polizei und Justiz entfielen.
Quelle: Deutscher Hanfverband (DHV)
www.hanfverband.de
(pic.: Andreas Gerhold)






