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DER LETZTE AN DER BAR Gedanken am Tresen des Lebens

von Henning Wehland

#16 – Lass das Licht an, wenn Du gehst

…das Leben zieht an den Fenstern vorbei und der Zug verliert das Rennen gegen die Zeit, Du sagst: „das ist der Moment für den bist Du nie bereit und wenn Du gar nicht damit rechnest, wird er Wirklichkeit“…“ (aus dem Song „Lass das Licht an, wenn Du gehst“ bisher unveröffentlicht)

Fast auf den Tag genau vor sechs Jahren ist meine Mutter gestorben. Einige Zeit früher hatte sie die Diagnose Krebs bekommen und konnte sich auf den Abschied vorbereiten. Auch uns, meine beiden Geschwister und mich sowie meinen Vater hat sie in beein­druckender Weise „mitgenommen“ bei den Vorbereitungen für die letzte Reise.

In den Gesprächen, die ich in den letzten Tagen und Wochen mit ihr führte, war es ihr besonders wichtig, mir zu vermitteln, die Baustellen, die ich im Leben aufgerissen habe und jene, die das Leben in mir aufgerissen haben, zu schließen.

Zuerst hatte ich das Gefühl, ich sitze im Zug zurück in meine Kindheit. Meine Mutter hat mich oft vor Aufgaben gestellt, die ich nicht verstanden habe. Oft fühlte ich mich zwi­schen den Stühlen von Manipulation und Ko­operation. Und nicht selten fuhren meine Emotionen damals mit mir Karussell.

Schnell wurde mir jedoch bewusst: wenn ein Mensch, wie meine Mutter, nur noch eine Blickrichtung kennt, dann gibt es bei Rat­schlägen keinen doppelten Dachboden der Hintergedanken.

Also habe auch ich alle meine Zweifel wieder sicher verpackt und mir den Rat meiner Mut­ter sehr zu Herzen genommen. Mit der Wucht eines Vorschlaghammers wurde mir plötzlich klar, was meine Mutter mir damit sagen wol­lte. Sie hat vermieden mit dem warnenden Zeigefinger auf meine Baustellen zu zeigen und hat ihren Satz auch nicht weiter kom­mentiert. Bisher hatte ich die Probleme im­mer bei den „Anderen“ und nicht bei mir gesucht.

Doch dann bröckelte die Mauer dieser Igno­ranz Stück für Stück von meinem Herzen und ich wusste, was ich zu tun hatte..

In meinem Leben hat sich seitdem einiges getan. Ich habe viele Gespräche geführt. Freunde, mit denen ich zerstritten war, habe ich aufgesucht. Bei den meisten ist die Freu­ndschaft intensiver denn je und bei manchen wurde klar, dass es wohl nur eine Begegnung auf Zeit sein sollte.

Ich habe mir dann für ein paar Monate eine Auszeit genommen. Die Idee zu „Der letzte an der Bar“ ist daraus entstanden und ich fühlte mich befreiter. Der Zug meines Lebens wurde langsamer und ich konnte die Bilder vor den Fenstern wieder besser erkennen.

Im letzten Jahr und speziell zum Ende des Jahres musste ich wieder oft an das Gespräch mit meiner Mutter denken. Denn es kam in mir wieder eine Unzufriedenheit auf, von der ich nicht erklären konnte, woher. Ich dachte wieder an die Baustellen, die nach ein paar Jahren auf meinem Lebensweg aufgetaucht sind.

Ich habe meinen Werkzeugkasten ausgepackt und arbeite wieder daran, den Weg zu ebnen. Es fühlt sich an, als würde man die Wohnung putzen oder das Zimmer aufzuräumen. Es nervt einen so lange, bis man anfängt die Unordnung zu beseitigen. Schon mit Beginn dieses Prozesses steigt bei mir die Stimmung und lichtet sich mein Blick.

Es hatte nie den Hauch eines Zweifels gegeb­en, über die Liebe meiner Mutter zu mir. Um­gekehrt genauso wenig. Dennoch gab es auch schwierige Phasen zwischen uns.

Wir haben unsere Baustelle rechtzeitig ge­schlossen und vielleicht auch deshalb habe ich heute noch das Gefühl, dass sie gar nicht so weit weg ist.

Diesen Ratschlag werde ich nie vergessen und werde dafür immer dankbar sein. Und speziell in diesen Tagen ist mir klar ge­worden, dass ich nicht nur meine Zähne, mei­ne Wohnung, meine Beziehung sondern auch mein Leben pflegen muss.

…lass das Licht an, wenn Du gehst, damit ich sehen kann, dass Du fehlst, Du nimmst das Schwere von mir mit und lässt die Leichtigkeit zurück, wenn Du gehst…“ (aus dem Song „Lass das Licht an, wenn Du gehst“ bisher unveröffentlicht)

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